Ausblick ins Jahr 2024

Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin, dass du dein Leben ändern kannst, indem du deine Geisteshaltung änderst.
Albert Schweizer

 

Kling einfach und erscheint in dieser Zeit doch so schwierig. In vielen Facetten zeigt sich, dass wir gern an gewohnten Strukturen, Denkmustern, Vorgehensweisen, Führungsstilen festhalten und zugleich merken, dass dies in der nahen Zukunft nicht mehr möglich und zielführend sein wird. Unsere (Arbeits-)Welt zwingt uns, unsere Geisteshaltung zu ändern. Dazu gehört:

 

➡️ Denken verändern
➡️ Verbundenheit stärken

➡️ zum Handeln inspirieren

 

 

Freundlicher Umgang miteinander als Wettbewerbsvorteil

 

Freundlichkeit und Höflichkeit, Achtsamkeit und Umsicht, die zur DNA eines Unternehmens gehören, können DER entscheidende Wettbewerbsvorteil sein. Erstaunlich, dass dies überhaupt erwähnenswert ist, sollte Höflichkeit doch zur Selbstverständlichkeit gehören. Jedoch um einen echten Wettbewerbsvorteil zu erlangen, bedarf es mehr Anstrengung als nur Bitte und Danke zu sagen. „Kindness Economy“ ist der neue Begriff dafür, denn wir haben erkannt, dass der kapitalistische Ansatz den Menschen und unserer Erde nicht gut tut. Wir sehen bereits, dass die nachfolgenden Generationen anders miteinander umgehen, anders konsumieren und andere Ansprüche stellen. Die Herausforderung wird sein, alle vier Generationen auf eine gemeinsame, neue DNA einzuschwören. Das wird nur gelingen, wenn man sich auf diese drei wesentlichen Aspekte konzentriert:

 

  1. Unternehmenskultur  mit entsprechender Kommunikation

  2. Führung

  3. Ressourcen

 

Darüber hinaus braucht es eine gelingende Organisationsentwicklung zur Gestaltung zeitgemäßer und bedarfsgerechter Organisationen.

Wenn Sie und das gesamte Unternehmen sich mit dem Sinn der Tätigkeit, der Frage der Wirksamkeit und der bedarfsgerechten Organisation beschäftigen, kommen Sie unweigerlich zu den Werten des Unternehmens. Werden diese miteinander vereinbart und Leitplanken anerkannt und gelebt, werden Sie Ihren Wettbewerbsvorteil erlangen.

 

 

Kindness Economy

 

bedeutet in der Umsetzung einen Paradigmenwechsel in der Wirtschaft. Der „knallharte Geschäftsmann“, der „Zocker“, sie haben ausgedient und ernten keine Anerkennung mehr. Freundlichkeit, Sozialwohl, ein Miteinander stehen Selbstsucht und Egoismus gegenüber. An erster Stelle steht nicht mehr der Profit, sondern das Wohl der Mitarbeitenden. Darauf folgt der Planet und erst dann der Profit, so die Theorie. Um diesem Paradigmenwechsel zu folgen, bedarf es einer anderen Geisteshaltung als bisher. Damit dies gelingt, benötigen wir ein anderes Wertesystem. Weg vom „größer, schneller und immer noch billiger“ , hin zu menschlichen Grundwerten, wie Respekt, Achtsamkeit, Verständnis und Fürsorge für unsere Mitarbeitenden und Kunden und zum Schutz unserer Umwelt. Menschenfreundliches, nachhaltiges und erfolgreiches Handeln löst positive Ereignisse aus. So wie ein Lächeln in der Regel erwidert wird, so strahlt auch freundliches Handeln und Verhandeln zurück.

Erste Unternehmen berichten von Erfolgen und von steigenden Gewinnen.

 

 

Visionen, die uns tragen

 

Eine Gesellschaft, die angesichts der vielen Krisen keine Vision hat, agiert orientierungslos. Nicht anders ergeht es den Mitarbeitenden in Unternehmen ohne Vision. Notwendige Veränderungen werden verweigert oder kommen nur schleppend in Gang, Stressfaktoren und Resignation nehmen zu. Die Folgen sind Krankheit, Unproduktivität, schnelle Jobwechsel auf der Suche nach einem Arbeitgebenden mit Vision und Sinn. Für die Unternehmen bedeuten diese Wechsel große Unruhe und finanzielle Verluste.

 

Eine gemeinsame Vision ist die Leitplanke für die Mitarbeitenden. Der Fokus auf das Ziel wird geschärft, Engagement und Innovation wachsen und alles zusammen stärkt das Unternehmen. Zukunftsbilder zu entwickeln ist eine kreative und emotionale Arbeit. Sie trägt Früchte, wenn sie mitreißend präsentiert und die Schritte zur Umsetzung klar kommuniziert werden. Begeisterung, Zuversicht, Tatendrang und Energie sind die Zutaten für die Umsetzung einer guten Vision.

 

Welche Visionen haben Sie für 2024? Wo wollen Sie mit Ihrem Team hin? Wie bringen Sie Ihr Team dazu, mit Ihnen gemeinsam eine Vision für das neue Jahr zu entwickeln bzw. Ihre eigene Vision zu tragen?  Die folgenden Fragen können Ihnen dabei helfen:

·       Ist Ihre Vision wirklich eine Vision oder eher eine Strategie oder gar ein Wunschbild?

·       Welche Kompetenzen werden zur Verwirklichung Ihrer Vision benötigt?

·       Was und wer verleiht Ihrer Vision Kraft?

·       Ist Ihre Vision zeitgemäß?

·       Passt Ihre Vision zu den Unternehmenswerten?

·       Sind Sie, bzw. ist Ihr Unternehmen entsprechend aufgestellt?

 

Nehmen Sie sich mit Ihrem Team die Zeit, um diese Fragen wirklich zu durchdringen und präzise zu beantworten  

 

 

Resilienz ist nicht nur ein Schlagwort

 

In diesen schnelllebigen und bedrohlichen Zeiten, rückt der Begriff Resilienz, also die Fähigkeit, Krisen und Belastungen bewältigen zu können, in den Fokus von Personalern, Führungskräften und Mitarbeitenden. Die jüngeren Generationen gehen bereits bewusster und achtsamer mit sich um, indem sie ihren Anspruch nach Work-Life-Balance zum Ausdruck bringen. Die Generation der Baby Boomer hingegen ist gewohnt, die Zähne zusammenzubeißen und nicht auf sich und den eigenen Stresslevel zu achten. Auch hier gilt es, die Balance zwischen beiden Polen zu finden.

 

 

Wie erhöhen wir unsere Resilienz?

 

Durch Schutzfaktoren. Zu diesen gehören:

-       Soziale Ressourcen, wie ein stützendes Umfeld und soziale Bindungen

 

-       Personale Ressourcen, wie Intelligenz und Kreativität

 

-       Biologische Ressourcen, wie genetische Veranlagungen

 

Da es genauso Risikofaktoren gibt, die sich negativ auf unsere Resilienz auswirken, hilft ein analytischer Blick auf mögliche Hemmnisse, wie

 

-       Soziale Bedingungen, wie Diskriminierung, Sorge, Erkrankung

 

-       Personale Eigenheiten, wie Problemorientierung, Unsicherheit, Instabilität

 

-       Biologische Disposition, wie Krankheit

 

 

Wir können unsere Resilienz erhöhen, indem wir

 

-       die Situation analysieren und akzeptieren

-       aktiv werden und nach Lösungsansätzen suchen

-       den Fokus auf eine positive Zukunftsplanung richten

-       Verantwortung übernehmen

-       unseren Optimismus stärken

-       unsere beruflichen und privaten Bindungen pflegen und stärken

 

Daraus erwächst die Kraft, mit Stress effektiv umzugehen, damit er nicht überwältigend und schädlich wird. Dies führt zu mentaler Stärke, einem Schlüsselfaktor für Erfolg und Leistungsfähigkeit.

 

 

KI wächst in unseren Alltag hinein

 

Ich blicke durchaus kritisch auf den unregulierten Gebrauch von Künstlicher Intelligenz. Unbestritten gibt es große Chancen, durch KI mehr Freiräume für gründliche Analysen, sinnvolle Innovationen, strategische Optimierungen und klare Zielsetzungen zu gewinnen. KI erleichtert uns den Alltag und ermöglicht diese Freiräume, indem sie uns von zeitaufwändigen manuellen Tätigkeiten entlastet. Arbeitgebende und Arbeitnehmende profitieren davon, da KI den Mitarbeitenden helfen kann, ihre Arbeitsziele schneller zu erreichen und damit Produktivitätsvorteile zu nutzen.

 

Eine Studie von McKinsey besagt, dass 2,6 bis 4,4, Billionen US-Dollar Produktionszuwachs allein von Künstlicher Intelligenz generiert werden könnten. Sie kommt zu dem Schluss, dass „KI zum “Produktionsbooster” werden, die Weltwirtschaft ankurbeln und Veränderungen in der Arbeitswelt beschleunigen könnte. 75 Prozent des geschätzten Wertes entfallen laut Studie auf stark wissensbasierte Bereiche wie z.B. Marketing und Vertrieb.“

 

KI schafft unsere Arbeitsleistung nicht ab, verändert sie allerdings. Sie sollte als Erleichterung dienen und dort eingesetzt werden, wo unsere menschlichen Fähigkeiten nicht benötigt werden. Daher ist es Aufgabe des Managements, mit Hilfe der Personalabteilung zu beurteilen, welche Aufgaben automatisiert werden können und welche (Um-)Schulungen notwendig sind. Nicht erst seit kurzem sehen wir, dass personale und soziale Kompetenzen immer wichtiger und gefragter werden. KI und Robotik ersetzen eben nicht sozialen Kontakte, Gespräche und Verhandlungen von Angesicht zu Angesicht. Deshalb müssen genau diese Fähigkeiten und Kompetenzen erlernt und vertieft werden.

 

 

Die neue Belegschaft

 

Der HR-Trend für 2024/2025 zeigt, dass laut einer Umfrage unter Millenials 60 Prozent offen für neue Arbeitsmöglichkeiten und daran interessiert sind, als sogenannte Gigworker zu arbeiten, die täglich ein- und ausgehen.

Laut Wikipedia sind Gigworker unabhängige Auftragnehmer, Online-Plattform-Arbeiter, Vertragsfirmen-Arbeiter, Bereitschaftsarbeiter und Zeitarbeitskräfte.

Das bedeutet, dass diese Mitarbeitenden sich dem Unternehmen nicht zugehörig fühlen und nicht regelmäßig und spontan zur Verfügung stehen. Zu dieser Gruppe gesellt sich eine weitere, die fernab des Firmensitzes, oftmals in verschiedenen Zeitzonen arbeitet.

Sollte sich dieser Trend durchsetzen, würde die Unternehmenskultur massiv leiden.

Was wir heute als Wettbewerbsvorteil sehen und ausbauen könnten, wäre mit einer hohen Fluktuation von internen und externen Mitarbeitenden obsolet. Dann bräuchten die Unternehmen auch keine aufwändig und einladend gestalteten Büroflächen mehr vorzuhalten, es sei denn, sie werden zu einer solchen Wohlfühl-Oase, dass sie ihre Mitarbeitenden magnetisch anziehen.

 

Der Trend zeigt auch, dass es einen verstärkten Wandel weg vom traditionellen Beschäftigungsmodell, bei dem bestimmte Qualifikationen gesucht werden, hin zu einem flexiblen, kompetenzbasierten Team geben wird. Das bietet dem Unternehmen und den Arbeinehmer:innen mehr Flexibilität. Hinzu kommt die Forderung der Mitarbeitenden nach einer integrativen Unternehmenskultur, einer klaren Positionierung gegen Vorurteile und damit verbunden die Förderung und Akzeptanz von Vielfalt auf allen Ebenen des Unternehmens.  Auch dies wird die Unternehmenskultur deutlich verändern. 

 

 

Der Blick aufs nächste Jahr

 

Die Herausforderungen werden nicht weniger, manches Mal werden sie als bedrohlich und überfordernd empfunden. Um nicht Schaden zu nehmen, ist es wichtig, bei sich zu bleiben, in sich hinein zu hören und an der eigenen Resilienz zu arbeiten. Das persönliche Netzwerk und das soziale Miteinander sind ein wesentlicher Faktor zur Stärkung und Stabilisierung.

Bei all diesen Umbrüchen und Neuerungen ist es wichtig, die Mitarbeitenden zu begleiten, zu stärken und auf neue Aufgaben und Technologien vorzubereiten. Hierbei helfen Coaching, Belohnung, Anerkennung und Wertschätzung. KI kann Freiräume schaffen, um sich den individuellen Bedürfnissen des Teams zu widmen und eine notwendige Transformation zu begleiten.

Solange Unternehmen von Menschen aufgebaut und geführt werden, inspirierende Führungskräfte sich um ihre Mitarbeitenden kümmern und aufmerksam auf ein wertschätzendes Miteinander achten, werden sie auch in 2024 erfolgreich sein.  

 

In jeder Veränderung liegt eine Chance. Lassen Sie uns gemeinsam auf Ihre Chancen blicken und an ihnen arbeiten.

 

Ich wünsche ein gesundes, energetisches, optimistisches neues Jahr und freue mich auf unsere Begegnungen in 2024.

 

 

 

Britta Balogh