Selbstwirksamkeit entsteht im Stillen und wirkt überall dort, wo Führung spürbar wird.
Selbstwirksamkeit ist die innere Bewegung, aus der äußere Wirkung entsteht.
Sie zeigt sich oft erst dann, wenn es darauf ankommt: in Momenten, in denen Du innerlich klar bleibst, obwohl Erwartungen, Tempo und Stimmen von außen Dich in verschiedene Richtungen ziehen. Innere Stabilität wird dann zur Ressource, die Orientierung schafft, für Dich und für Dein Umfeld.
Eine Studie aus dem Jahr 2021, veröffentlicht im Journal of Human Resource and Leadership, zeigt, dass Führungskräfte mit hoher Leadership Self Efficacy nicht nur souveräner handeln, sondern auch wirksamer in der Unterstützung ihrer Mitarbeitenden sind. Das Forscherteam kommt zu dem Ergebnis, dass innere Überzeugungskraft ein zentraler Einflussfaktor für Führungsqualität und Teamleistung ist.
Führungskräfte, die ihrer eigenen Gestaltungskraft vertrauen, handeln klarer und bleiben auch in komplexen Situationen präsent. Diese innere Konsistenz wirkt stärker als jede Methode, weil sie Haltung, Sprache und Verhalten miteinander verbindet.
Selbstwirksamkeit prägt Führung
Sie entscheidet darüber, ob Du innere Stabilität behältst, auch wenn Dein Umfeld es nicht tut. Sie beeinflusst, wie Du mit Komplexität umgehst und wie viel Vertrauen Du in Deine eigene Einschätzung legst.
Führungskräfte mit ausgeprägter Selbstwirksamkeit
✅ bleiben in anspruchsvollen Situationen handlungsfähig
✅ kommunizieren klarer und verbindlicher
✅ treffen Entscheidungen mit innerer Begründung
✅ strahlen Ruhe aus, die Teams entlastet
✅ halten Blickkontakt mit sich selbst und den anderen
Doch sie verliert an Kraft, wenn der innere Dialog von Selbstzweifel, überhöhten Erwartungen oder ständigen Kompromissen dominiert wird. Dann wird Wirkung brüchig und Kommunikation unsicher.
Teams spüren das sofort. Worte, Haltung und Verhalten passen nicht mehr zusammen.
Was Selbstwirksamkeit sichtbar macht
Sie zeigt sich im täglichen Führungsverhalten. Nicht in Programmen oder Leitlinien, sondern in der Qualität einzelner Momente:
✓ in Entscheidungen, die innerlich getragen sind
✓ in Gesprächen, in denen Präsenz spürbar bleibt
✓ in Grenzen, die klar formuliert werden
✓ in Situationen, in denen Druck entsteht
✓ in kleinen Schritten, die kontinuierlich Wirkung entfalten
Menschen, die sich ihrer Wirksamkeit bewusst sind, betonen nicht ihre Stärke. Sie zeigen sie im Verhalten.
Selbstwirksamkeit als Spiegel der Kultur
In jeder Organisation lässt sich an der Selbstwirksamkeit ihrer Führungskräfte ablesen, wie gesund die Kultur tatsächlich ist. Wo Vertrauen entsteht, Verantwortung geteilt wird und Kommunikation offen bleibt, wächst Selbstwirksamkeit fast von selbst.
Wo dagegen Kontrolle dominiert, Entscheidungen intransparent bleiben oder Fehler sanktioniert werden, schrumpft sie. Besonders im mittleren Management, wo Kommunikation ausbalanciert, Erwartungen moderiert und Orientierung gegeben werden muss.
Hier entscheidet sich, ob Selbstwirksamkeit genährt oder unterlaufen wird.
Und hier zeigt sich, ob Kultur gelebt oder lediglich kommuniziert wird.
Die Herausforderung der Sandwichposition
In der Sandwichposition trägt Selbstwirksamkeit doppelt. Nach oben braucht es Klarheit und Argumentationskraft. Nach unten Präsenz, Orientierung und Zuversicht.
Ein unsicherer Moment kann mehr auslösen, als beabsichtigt war. Ein klarer Satz kann dagegen Vertrauen schaffen, weil innere Stabilität spürbar wird.
Selbstwirksamkeit entsteht nicht durch Zustimmung.
Sie entsteht durch innere Konsistenz.
5 Impulse für mehr Selbstwirksamkeit in der Führung
Achte auf Deinen inneren Dialog.
Er bildet die Grundlage Deiner Wirkung.Erkenne eigene Fortschritte bewusst an.
Erfahrung stärkt Selbstwirksamkeit, wenn sie wahrgenommen wird.Benenn Grenzen klar und ohne Rechtfertigung.
Transparenz schafft Respekt.Handle in kleinen, konsequenten Schritten.
Wirkung entsteht durch Haltung, nicht durch Tempo.Suche echte Rückkopplung.
Resonanz macht Wirkung sichtbarer und stärkt Vertrauen in die eigene Einschätzung.
Selbstwirksamkeit als Wirkfaktor
Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass Führungskräfte mit hoher Selbstwirksamkeit
• weniger Stress erleben
• bessere Entscheidungen treffen
• in ihren Teams Vertrauen und Loyalität stärken
• und Klarheit schaffen, wenn Unsicherheit wächst
Sie ist ein psychologischer Kernfaktor von Führung.
Fazit
Selbstwirksamkeit führt.
Sie stabilisiert, wenn es komplex wird.
Sie schafft Orientierung, wenn Erwartungen steigen.
Und sie entfaltet Wirkung, wenn innere Klarheit und äußeres Verhalten miteinander verbunden sind.
Wenn Du Deine Selbstwirksamkeit reflektieren und gezielt vertiefen möchtest, begleite ich Dich gern.
Selbstwirksamkeit entsteht im Prozess. Wer sie bewusst stärkt, verändert nicht nur sich selbst, sondern auch die Art, wie Führung im Alltag erlebt wird.