Warum Authentizität, Integrität und Empathie entscheidend sind Britta B. Balogh Brit
In meiner beruflichen Laufbahn habe ich viele verschiedene Führungspersönlichkeiten und -stile erlebt. Wenige waren inspirierend, die meisten ausbremsend, einer klein haltend, sogar abschreckend. Doch die erfolgreichsteen Führungskräfte, die ich kennen lernte, haben eines gemeinsam: Sie setzten Vertrauen in mich und führten mit Werten. Authentizität, Integrität und Empathie. Und genau deshalb sind sie in guter Erinnerung geblieben. Werte sind für mich die Grundpfeiler wirksamer und nachhaltiger Führung.
Warum sind diese Werte so entscheidend?
👉 Authentizität – Sei echt, dann folgen Dir die Menschen
Mitarbeitende spüren, ob Du Dich verstellst oder ob Du wirklich hinter Deinen Worten stehst. Authentizität bedeutet nicht, alles preiszugeben oder Dich ungefiltert zu zeigen, sondern authentisch, transparent und berechenbar zu sein. Das macht Deine Persönlichkeit aus.
Genau das habe ich noch lange nach meiner Zeit bei der Dresdner Bank dankbar gespiegelt bekommen. Meine Haltung hat mich viel gekostet und war mir bis heute nie zu teuer.
👉Integrität – Führung ohne Vertrauen ist nichts Wert
Wenn Du Entscheidungen triffst, die Deinen eigenen Werten widersprechen, musst Du Dich verbiegen und gerätst unter Stress mit im schlimmsten Fall psychischen Auswirkungen. Was passiert? Deine Glaubwürdigkeit leidet. Führung bedeutet oft, schwierige Entscheidungen zu treffen. Doch wenn diese im Einklang mit Deinen eigenen Überzeugungen und den Unternehmenswerten stehen, entsteht Vertrauen. Mitarbeitende folgen nicht einer Position – sie folgen Deiner Haltung.
👉 Empathie – Nur wer Menschen versteht, kann sie wirklich führen
Empathie hat einen besonderen Wert im Zeitalter der Digitalisierung. Du bist keine gute Führungskraft, wenn Du Aufgaben nur delegierst und Ziele vorgibst, ohne auf die individuellen Herausforderungen und Bedürfnisse an Unterstützung Deiner Mitarbeitenden zu schauen. Weißt Du, was Deine Teammitglieder antreibt und was sie hemmt? Wenn Du Dich in andere hineinversetzen kannst, triffst Du die besseren Entscheidungen und schaffst eine Kultur des Miteinanders - ein wesentlicher Aspekt in dieser Zeit voller Umbrüche.
Alle diese Vorgehensweisen sind zeitaufwendig. Es lohnt sich dennoch, sie zu nutzen. Das spart Dir Zeit an ganz anderer Stelle, z.B. für Kontrollen, Missverständnisse und Klärungen.
Werte und die dazugehören Skills lassen sich trainieren – aber wie?
✅ Selbstreflexion : Wenn Du wirksam führen willst, solltest Du Dich regelmäßig fragen: „Bin ich mir selbst treu? Stehe ich hinter meinen Entscheidungen?“ Du kannst dafür ein Reflexionsjournal führen und/oder Feedback aus dem Team einholen.
✅ Feedback-Kultur etablieren und leben: Offene Gespräche - auch über schwierige Themen - fördern ein gutes Miteinander und stärken das gegenseitige Vertrauen. Wichtig dabei ist: Feedback sollte immer respektvoll, konkret, aus der Ich-Perspektive und lösungsorientiert sein.
✅ Aktives Zuhören üben: Es klingt so banal und ist doch so wichtig: Aktives Zuhören bedeutet, wirklich verstehen zu wollen. Du bist eine gute Führungskraft, wenn Du die Antwort nicht schon parat hast, sondern Deinen Mitarbeitenden die Möglichkeit gibst, die Antwort selbst zu finden. Du bist nur der Wegweiser. Das braucht Zeit und Geduld. Um den Zeitfaktor abzukürzen, neigen wir dazu, die Antwort selbst zu geben. Wenn Du zudem aufmerksam nachfragst, nonverbale Signale wahrnimmst und Dein Gegenüber ausreden lässt, zeigst Du echte Wertschätzung und Verständnis - Kernkompetenzen empathischer Führung.
Mein wiederkehrendes Mantra: Führung beginnt bei Dir selbst.